Hallo :)
Ich heiße Johanna und werde in diesem Blog über meine Erfahrungen und Erlebnisse während meines Auslandsjahres in Israel berichten. Mir war schon länger klar, dass ich nach der Schule gerne ein freiwilliges soziales Jahr im Ausland machen möchte. Nun mache ich, mit der Ekir (Evangelischen Kirche im Rheinland) als Entsendeorganisation, einen freiwilligen Friedensdienst in Rishon leZion, Israel. Ich werde dort für ein Jahr in einem Wohnheim für Menschen mit autistischer Behinderung leben und arbeiten.
Also falls es euch interessiert, was ich hier erlebe: Viel Spaß beim Lesen! ;)

Freitag, 12. Dezember 2014

Nach 14 Jahren mal wieder in Jerusalem...

Lang, lang ist es her, aber als ich mit meiner Familie in Israel war, haben wir auch eine Nacht in Jerusalem übernachtet. Da ich da allerdings erst vier Jahre alt war, kann ich mich nicht wirklich an viel erinnern ;) Und jetzt, nachdem ich schon drei Monate hier lebe, stand endlich mein erster (und definitiv nicht letzter!) Besuch in Jerusalem an. Mit meinen Mitbewohnerinnen Anna und Hannah und einem Freund von Hannah, der gerade aus Deutschland zu Besuch kam, haben wir eine Nacht bei anderen Freiwilligen geschlafen und hatten somit zwei Tage Zeit die Altstadt mit Klagemauer, Grabeskirche, Basar... kennenzulernen und den Ölberg hochzulaufen, mit Besuch des Garten Gethsemane, Kirche der Nationen und einem tollen Blick über die Altstadt und den Felsendom.
Ich fand die zwei Tage echt schön und möchte unbedingt wieder hin, weil ich noch längst nicht alles gesehen habe. Jerusalem ist echt außergewöhnlich!







Montag, 8. Dezember 2014

Mein erster Rundbrief

Shalom!

Unter diesem Link findet ihr in nächster Zeit meinen ersten Rundbrief (und die meiner Mitfreiwilligen): http://aktiv-zivil.de/index.php?id=220,0,0,1,0,0

Viel Spaß beim Lesen :)

Ein bisschen Nikolaus und Adventsstimmung habe ich zum Glück auch hier in Israel ;)







Sonntag, 23. November 2014

Schweben im Toten Meer :)

Heute berichte ich euch über einen Ausflug nach Ein Gedi, den wir letztes Wochenende gemacht haben. Mit vier weiteren Freiwilligen (auch mit meiner Mitbewohnerin Anna) von meiner Organisation sind wir Freitags ganz früh mit dem Bus losgefahren. So kamen wir schon vormittags im wärmeren (immernoch circa 30°) und viel trockeneren Ein Gedi am Toten Meer an. Wir haben dann eine Nacht gezeltet, waren im Toten Meer "schweben" und sind durch den Nationalpark gelaufen. Es war richtig schön!! :) Ich muss gleich wieder arbeiten, deshalb einfach noch ein paar Fotos:





















 



Euch allen noch: Jom tov - einen guten Tag ;)

Freitag, 7. November 2014

Seminar in Haifa und was es sonst so neues gibt

Guten Abend zusammen :)

ich möchte euch gerne von meinem ersten Seminar hier in Israel erzählen! Von Montag bis Mittwoch sind Anna und ich nach Haifa in das Beit Rutenberg gefahren, weil dort für alle deutschen Freiwilligen ein Seminar zum Thema "Religiöse und Kulturelle Minderheiten in Israel" angeboten wurde. Mit circa 30 anderen Freiwilligen hatten wir drei wirklich schöne und interessante Tage. Mit einem Vortrag zur Einführung über das Thema gerüstet, sind wir am ersten Abend zur Achmadiyya-Moschee gefahren und hatten dort ein Gespräch und eine kleine Führung, um mehr über die Achmadiyya zu erfahren. Nach einem Workshop mit Bauchtanz ging es am nächsten Morgen mit einem Bus los. Wir besuchten die Drusen, sind in ein Tscherkessen- und in ein Beduinendorf gefahren. Überall wurden wir von herzlichen Menschen empfangen, die sich gefreut haben, uns mehr über ihren Glauben oder ihre Lebensweise erzählen zu können. Dazu gab es immer noch typischen Tee oder Kaffee und leckeres Gebäck. Am Abend sind wir also mit gefüllten Bäuchen und ganz vielen Informationen und Eindrücken zurück gefahren. Am Mittwoch durften wir dann noch eine Führung durch die wunderschönen Bahai-Gärten in Haifa mit Informationen zur Bahai-Religion genießen. Mittags war das Seminar dann schon wieder zu Ende. Wir haben den Tag noch mit einer kleinen Gruppe am Strand ausklingen lassen. Abends ging es dann wieder mit Bus und Zug zurück. Beim Zug fahren kam ich mir übrigens ein bisschen vor wie in Deutschland (obwohl es viel billiger ist!), war mal eine schöne und schnelle Abwechslung vom ständigen Bus fahren hier ;)


Die Bahai-Gärten

Haifa bei Nacht - beeindruckender Blick



 
Was gibts sonst noch Neues?

Seit kurzem haben wir eine neue Regelung mit der Verpflegung für unserer WG: Da meine eine Mitbewohnerin eine Fruktoseintoleranz hat, konnte sie vieles von dem Essen, was wir bekommen haben nicht essen. Deshalb bekommen wir jetzt jeder Essensgeld und müssen uns alles selber kaufen. Das hat den Vorteil, dass wir uns selber was aussuchen können und mehr variieren können. Aber das heißt auch, dass wir jetzt viel mehr Zeit dafür aufbringen müssen, weil wir selber einkaufen gehen und kochen müssen. Außerdem sind Lebensmittel, wie alles andere, in Israel sehr teuer. Ich bin mal gespannt, ob wir mit dem Geld hinkommen. Wird auf jeden Fall eine Umstellung ;)

Unser Sprachkurs hat endlich begonnen! Einmal die Woche kommt eine Lehrerin für zwei Stunden und gibt uns vier Freiwilligen Unterricht. Ich bin mal gespannt, wie viel das so bringen wird.

In der letzten Zeit war ich noch in:

Herzliya:



Ashkelon:


 So, das wars mal wieder von mir! Warme Grüße nach Deutschland :))

Sonntag, 19. Oktober 2014

So sieht es hier aus: Das Außengelände des Hostels

Das Gelände ist zwar insgesamt nicht groß, aber trotzdem sehr schön. Mir gefällt, dass es so schön bepflanzt ist, aber deshalb war es etwas schwer das Gebäude im ganzen zu fotografieren ;)

Solche "Sportgeräte" stehen hier in Israel auch immer in allen Parks.
















Das ist das Schild von der Wohngruppe, in der ich hauptsächlich arbeite. Gesprochen: Tsivoni.





Dienstag, 14. Oktober 2014

Besuch in Lod, Sukkot und Geburtstag eines Friends

Hallo :)

ich melde mich mal wieder aus Israel, einem Land in dem es auch regnen kann ;) Ich habe hier nun schon mein erstes Gewitter erlebt und geregnet hat es auch schon. Die Sonne überwiegt aber, sodass Strandbesuche in Tel Aviv oder  Bat Yam immernoch dazugehören!

Letzte Woche habe ich mit Hannah mittags zwischen unseren Arbeitsschichten wieder einen Ausflug in eine Nachbarstadt gemacht, diesmal nach Lod. Viel zu entdecken gab es dort nicht, doch wir wollten uns gerne die El-Khadr-Moschee anschauen und fragen, ob wir vielleicht sogar rein gehen können. Als wir dort ankamen, begann aber genau das Gebet und der Friseur gegnüber empfahl uns erst dem nahen Markt einen Besuch abzustatten und etwas später nochmal wieder zu kommen. Das haben wir dann auch gemacht, leckere Limonade auf dem Markt probiert und ein paar Nüsse und Früchte gakauft. Später durften wir wirklich in die Moschee rein, was mich sehr gefreut hat, weil ich noch nie die Chance hatte mir eine Moschee von innen anzusehen. Lange sind wir aber nicht drin geblieben, weil es uns doch etwas unangenehm war, die einzigen weiblichen und touristisch (mit Kamera und Reiseführer) aussehenden Leute zu sein.
Direkt neben der Moschee liegt die griechisch-orthodoxe Georgskirche. Nachdem wir beim Kloster gegnüber geklingelt haben, schloss uns ein netter Mönch die Tür auf, sodass wir auch die Kirche von innen sehen konnten. Insgesamt ist es ein schöner Ausflug gewesen, der zeitlich perfekt in unsere Mittagspause gepasst hat :)

Links die Kirche und direkt daneben die Moschee

So sah ich in der Moschee aus ;)
Die Moschee von innen

Der Markt

Die Kirche von innen

Außerdem wird hier seit dem 9.10. für eine Woche Sukkot, das Laubhüttenfest, gefeiert. Leider habe ich nicht so viel davon mitbekommen. Die Friends waren schon Mittwoch und Donnerstag den ganzen Tag da, sodass wir, wie manchmal am Wochenende, unsere Arbeitsstunden am Stück (entweder von 8-15 oder von 15-21 Uhr) hatten. Das ist immer etwas anstrengender als sonst die zwei getrennten Schichten.
Was einem natürlich an Sukkot auffällt sind die ganzen Laubhütten, die im Garten oder auf dem Balkon stehen. Sie sollen an den Auszug aus Ägypten, nachdem Mose das Volk aus der Gefangenschaft befreit hat, erinnern. Fromme Familien essen und schlafen zum Teil in den Hütten.
Beispiel für eine Laubhütte auf einem Balkon in unserer Nachbarschaft


Zum Schluss möchte ich euch noch von der Geburtstagsfeier eines Friends erzählen, die wir gestern in meiner Nachmittagsschicht gefeiert haben. Die Eltern sind vorbeigekommen, weshalb der Friend sehr gut gelaunt war und dann gab es Kuchen, Cola und andere Süßigkeiten. Es wurde gesungen und ich habe mit ein paar Friends mit Luftballons gespielt. Später waren dann die Managerin von meinem Haus, der Friend der Geburtstag hatte, ein anderer Friend und ich noch Eis essen. Alle waren sehr fröhlich, sodass das Arbeiten viel Spaß gemacht hat und auch etwas entspannter war als sonst :)

Gleich beginnt meine Schicht wieder, also lasse ich es erstmal dabei.

Viele Grüße! Johanna

Samstag, 4. Oktober 2014

Yom Kippur und meine Arbeit

Hey :)

was gibt es so neues aus Israel? Mal wieder einen Feiertag! ;) Diesmal der höchste Feiertag im jüdischen Kalender:  Yom Kippur (der Versöhnungstag) war heute. Seit gestern abend steht das öffentliche Leben hier quasi still. Nichts hat offen und - was wirklich besonders ist - es fahren fast keine Autos. Die Straßen sind also für Fahrräder und Spaziergänge frei. Das haben wir natürlich auch direkt mal ausgenutzt. Es ist echt ein komisches Gefühl auf der Autobahn oder anderen mehrspurigen Straßen, die sonst überfüllt mit Autos sind, gemütlich rumzulaufen!




Ansonsten kann ich euch gerne mal einen typischen Arbeitstag beschreiben:

Er beginnt um 6:30 Uhr mit der wake-up shift. Ein paar Minuten vorher stehe ich auf, denn mein Arbeitsweg ist ja nicht lang ;) Wenn ich unten in meinem Haus ankomme, sind oft schon einige der Friends wach und zum Teil auch schon fertig. Meine Aufgabe besteht dann darin, der einzigen Frau in meinem Haus beim Duschen und Anziehen zu helfen. Das ist leider nicht immer so einfach und dauert lange. In der Zeit haben die anderen Friends meistens schon gefrühstückt, sodass es danach erstmal kurz nichts zu tun gibt außer aufzupassen, dass sich keiner der Friends selbst oder jemand anderen schlägt und keiner alleine nach oben läuft. Dann muss ein Friend zum Eingang begleitet werden, weil er dort von einem Bus zur Schule abgeholt wird. Kurz danach helfe ich meistens drei weitere Friends in die Schule, die in der gleichen Straße ist, zu bringen. Das muss man zu zweit machen, da zwei Friends sehr schnell gehen und eine lieber langsam läuft und gerne mal stehen bleibt. Der jüngste Friend bei mir im Haus ist 19, in die Schule gehen sie aber bis sie circa 22 Jahre alt sind. Zurück im Haus lege ich dann zum Beispiel manchmal Wäsche zusammen oder warte einfach mit den letzten Friends, bis zwei von ihnen vom Bus zur "Arbeit" abgeholt werden. Meine Schicht endet, wenn ich um 8:00 Uhr die letzten beiden nach oben in die Tassuka (ich weiß nicht wie das geschrieben wird ;) eine Art Mittagsbetreuung) gebracht habe. Einmal in der Woche arbeite ich auch in der Tassuka, aber davon kann ich dann mal wann anders berichten.
Da es ja um meinen typischen Arbeitstag geht, mache ich mal sofort weiter mit der Nachmittagsschicht, die um 15:30 Uhr beginnt. Ich hole die beiden Friends von der Tassuka ab und gehe mit ihnen nach unten. Während sie geduscht werden (was bei beiden schwer ist) bereite ich ein bisschen Obst und Brote als Nachmittagssnack vor. In dieser Zeit kommen die übrigen Friends dann meistens wieder. Manchmal komme ich mit und helfe die drei aus der Schule abzuholen. Nachdem alle geduscht sind, gibt es dann nachmittags immer eine Aktion: eine Frau kommt mit zwei Hunden, es wird Sport oder Musik gemacht oder es kommt eine Frau, die mit den Friends malt und bastelt. Wenn gerade nichts los ist, werden aber auch einfach mit einzelnen Spiele gespielt (mit einem Friend spiele ich immer so etwas ähnliches wie UNO) oder man geht ein wenig raus. Um circa 19:00 Uhr gibt es Abendessen und danach passiert auch nicht mehr viel. Spätestens um neun Uhr sind dann alle im Bett und meine Schicht ist zu Ende :)
Das nur mal um euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit zu geben.

Bis zum nächsten mal ;)



Freitag, 26. September 2014

Das Jahr 5775...

Hallo ihr Lieben,

schanah tovah! Ein gutes neues Jahr euch allen ;) Hier in Israel wurde jetzt Rosh haSchana, das jüdische Neujahrsfest, gefeiert. Nach dem jüdischen Kalender ist nun das Jahr 5775 angebrochen.
Da das Fest mit der Familie gefeiert wird, haben wir nicht sehr viel davon mitbekommen. Viele der Friends waren in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu Hause bei ihren Familien. Circa sechs Friends sind aber hier im Hostel geblieben und die Guides haben uns für den Abend eingeladen unten mit allen zusammen zu essen. So haben wir die typischen Bräuche kennengelernt: es werden Apfelstücke in Honig getunkt, um die Hoffnung auf ein "süßes" neues Jahr zu symbolisieren. Wir haben auch Granatapfel gegessen, denn man wünscht sich, so viele Mizwot (Weisungen) zu erfüllen, wie der Granatapfel Kerne hat. Wie alle anderen Guides auch, haben wir noch ein Geschenkpaket mit Wein und sehr leckeren Süßigkeiten bekommen :))

Mit dem Essen ist es für uns Freiwillige übrigens so geregelt, dass wir einmal in der Woche eine Liste abgeben können mit Sachen die wir brauchen (also zum Beispiel Milch, Cornflakes, Joghurt, Brot, Käse, Obst...). Wir bekommen aber nur Sachen, die sowieso für die Friends gekauft werden (also keine Extrawünsche wie Schokolade oder Erdnussbutter :D). Zusätzlich zu diesen Sachen bekommen wir dann jeden Tag von der Köchin was für uns gekocht. Das können wir uns bis 12 Uhr abholen und wärmen das dann meist später in unserer Mikrowelle auf. Es ist zwar wirklich praktisch nach der Arbeit nicht noch selber kochen zu müssen, aber wir bekommen immer viel zu viel Essen (und jeden tag Fleisch!). Wenn wir arbeiten und die Friends essen, werden wir dann auch noch gefragt, ob wir nicht mitessen wollen. Also verhungern werde ich nicht! Wir bemühen uns nichts wegzuschmeißen (das muss man nämlich leider beim Arbeiten schon oft genug mitansehen)
und haben das Problem auch schon angesprochen, aber die Köchin ist wohl dafür bekannt, dass sie einfach nicht kleinere Mengen kochen kann...

Was ich sonst noch so in den letzten Tagen abseits von der Arbeit gemacht habe:

- Ein Ausflug mit Hannah in die Nachbarstadt Ramla:

Eine Moschee; Ramla ist viel arabischer geprägt als Rishon leZion
Oben: die "Pools der Helena", eine Zisterne; wir sind auch ein wenig gerudert

Links: Der "Weiße Turm"

 Rechts: Ausblick vom weißen Turm




Unten: ein Markt auf dem wir sehr süßes arabisches Gebäck probiert und uns eine leckere Tüte mit verschiedenen Nüssen zusammengestellt haben


- Mehrmals nach Tel Aviv gefahren:

 Carmel Market





Liebe Grüße :)